Josef Römer im Gespräch…
Josef, du hast eine Dysmelie des linken Arms, was bedeutet das für dich?
Durch meine Fehlbildung am linken Arm habe ich größtenteils keine Einschränkungen. In manchen Alltagssituationen oder bei bestimmten Übungen im Training muss ich improvisieren, was ich auch
sehr gerne tue.
Wie bist du zum Mittel- & Langstreckenlauf gekommen?
Ursprünglich durch meine ehemalige Hauptschullehrerin. Sie hat in mir das Lauftalent erkannt und mich zu meinem ersten Laufverein gebracht. Dort hatte ich in der Jugendgruppe einen Trainer,
mit dem ich einmal in der Woche intensiv trainiert habe. Nebenbei habe ich zweimal in der Woche selbständig trainiert und regelmäßig bei Hobbyläufen und Landesmeisterschaften in der Jugendklasse
teilgenommen. 2004 erfolgte dann mein erster Kontakt zum Behindertensport.
Wie trainierst du derzeit?
Pro Woche stehen 3-4 Laufeinheiten am Plan, die im Schnitt 60 - 90 Minuten dauern. Zusätzlich absolviere ich 1-2 Alternativeinheiten und Krafttraining.
Was sind deine Pläne für deine sportliche Zukunft?
Ich möchte im Jahr 2018 zurück ins geregelte Trainings- und Wettkampfgeschehen kommen und mich in den Jahren darauf auch auf internationaler Ebene platzieren.
Wie siehst du deine Chancen dich international gut zu positionieren?
Abhängig vom Trainingsverlauf sowie der Nominierung seitens des ÖBSV stehen die Chancen schon gut. Meine bisher gut gelaufenen Wettkampfzeiten basieren auf relativ wenig Training. Wenn ich
mein Pensum diesbezüglich erhöhe, kann ich mein volles Potential ausschöpfen. Dann stehen mir alle Türen offen.
Ich habe gehört, du hast außer dem Laufen noch eine weitere Leidenschaft...
Neben dem Laufsport zählt der Schlittenhundesport zu meinen Hobbies. Wir teilen unser Leben mit 6 Siberian Huskies. In den Herbst- & Wintermonaten spanne ich die Hunde 2-3 Mal pro Woche
vor den Wagen bzw. bei Schnee vor den Schlitten. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h haben die Hunde so richtig Spaß und ich finde den nötigen Ausgleich.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!
(Im Gespräch mit Mag. Manuela Palotay im Dezember 2017)